Diäten sind sinnlos!

Einzig eine langfristige Ernährungsumstellung führt zum Erfolg, wenn man Gewicht verlieren, dabei gesund bleiben und den Jojo-Effekt vermeiden will. Im Interview mit der Lebensweise erläutert die Ganzheitsmedizinerin Dr. Sonja Schwinger, wie Hunger- und Sättigungsgefühl wieder erlernt werden können und warum gesunde Ernährung nicht teuer ist.

 

Warum sind Diäten sinnlos?

Schwinger: Vorerst möchte ich nur kurz zur Begriffsdefinition der Diät anmerken, dass im eigentlichen Sinne damit eine bestimmte Lebensweise gemeint ist, umgangssprachlich verstehen wir darunter vorgegebene Pläne zur gezielten, verminder

Dr. Sonja Schwinger ist Ganzheitsmedizinerin in Wien. Foto: privat

Dr. Sonja Schwinger ist Ganzheitsmedizinerin in Wien. Foto: privat

ten Kalorienzufuhr. Reduktions-Diäten zur Gewichtsabnahme funktionieren nur dann, wenn sie lebenslang eingehalten werden. Das

wäre bei vielen der angebotenen Diäten nicht nur schwierig, sondern auch unsinnig und gefährlich. Unsere Essgewohnheiten erlernen wir als Kinder, indem wir sie von unseren Erziehungspersonen übernehmen. Wie wir als Kinder ernährt wurden, welchen Stellenwert die Ernährung hatte und welche Lebensmittel vorrangig auf den Tisch kamen, wird uns auch als Erwachsene unbewusst beeinflussen. Deswegen kann es schwierig sein, eingefahrene Ernährungsgewohnheiten umzustellen. Um gesund abzunehmen und langfristig das Gewicht dabei halten zu können, hilft einzig und allein eine Umstellung der Ernährung, welche auch unbewusst mit einem positiven Gefühl verbunden sein muss.

Welche Diäten können gefährlich sein?

Schwinger: Jedwede einseitige Ernährung schadet langfristig, weil dem Organismus damit Nährstoffe vorenthalten werden, die er braucht. Besonders abzulehnen sind etwa Hormondiäten, bei denen – und leider sind es ÄrztInnen, die das tun – Schwangerschaftshormone gespritzt werden und gleichzeitig eine radikale einseitige Eiweißdiät eingehalten werden muss. Aber auch Diäten, in denen ausschließlich auf Kohlenhydrate gesetzt werden, sind schädlich. Nicht zuletzt ist auch die Diskussion um fettfreie Lebensmittel zu führen. Wir brauchen Fette, etwa für die Hormonbildung oder um bestimmte Vitamine für den Organismus nutzbar zu machen. Der Fokus soll dabei auf der Zufuhr gesunder, pflanzlicher Fette und Öle mit hohem Anteil an Omega 3-Fettsäuren liegen. Tierische Fette zu reduzieren, ist dagegen sinnvoll.

Was können wiederholte Diäten bewirken?

Schwinger: Je nach Grundkonstitution und dem Maß an Bewegung benötigt ein Mensch eine bestimmte Anzahl von Kalorien. Führt er weniger zu, als er braucht, ist ein Gewichtsverlust die Folge. Unser Organismus ist aber klug: Wenn er laufend weniger „Treibstoff“ erhält, als er benötigt, schaltet er in den „Sparmodus“. Die Folge: Sobald die Diät zu Ende ist und wieder „normal“ gegessen wird, werden Fettdepots angelegt, es wird möglichst viel Energie gespart, um in Notzeiten darauf zurück zu greifen. Und das führt zum allgemein bekannten „Jojo-Effekt“. Wer langfristig nicht nur Gewicht verlieren sondern das erzielte Gewicht auch halten will, kommt um eine Ernährungsumstellung nicht herum, die einfachste wäre etwa Dinner-Cancelling.

Das gesamte Interview können Sie hier nachlesen.

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