Ebola-Ausbruch: Daten, Fakten, Aktuelles

Schlafende Flughunde - wahrscheinlich die Hauptwirte für Ebola (Symbolfoto). (c) aussiegall , Uploaded by russavia) [<a href="http://creativecommons.org/licenses/by/2.0">CC-BY-2.0</a>], <a href="http://commons.wikimedia.org/wiki/File%3AHanging_Out_(3725635607).jpg">via Wikimedia Commons</a>

Schlafende Flughunde – wahrscheinlich die Hauptwirte für Ebola (Symbolfoto). (c) aussiegall , Uploaded by russavia) [CC-BY-2.0], via Wikimedia Commons

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Rund 1.600 Menschen, die sich mit dem Ebola-Virus infiziert haben, sind bislang in Afrika erkrankt. Etwa 900 von ihnen sind bereits verstorben. Verschärft wird die Lage, weil nun erstmals auch Krankheitsfälle in großen Städten wie etwa Lagos/Nigeria aufgetreten sind. Die Erkrankung ließ sich bislang nur erfolgreich eindämmen, wenn die Betroffenen streng isoliert wurden.

 

 

 

Ebola-Virus (c) CDC/ Dr. Frederick A. Murphy

Ebola-Virus (c) CDC/ Dr. Frederick A. Murphy

Lange Zeit trat das Virus lediglich in eher isolierten, abgelegenen Gegenden auf (das Virus wurde nach dem Fluss Ebola im Kongo benannt, wo 1976 die ersten dokumentierten Fälle auftraten). Der aktuelle Ausbruch begann in Guinea, hat sich inzwischen aber auch nach Sierra Leona, Liberia und – seit Kurzem – auch nach Nigeria verbreitet. Am 23. März 2014 meldete die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die ersten Fälle der Erkrankung.

Tier zu Mensch…

Ebola ist eine Zoonose, das bedeutet, sie wird vom Tier auf den Menschen übertragen. Bislang wurden verschiedene “Wirte” des Virus identifiziert, so können Flughunde, bestimmte Affenarten oder auch afrikanische Waldantilopen, wenn sie von Menschen verzehrt werden, zu einer Infektion führen. Leider konnte bislang noch nicht abschließend ermittelt werden, wer der Hauptwirt des Virus ist, vermutet werden Flughunde. In jenen afrikanischen Ländern, in denen die Infektionskrankheit sich derzeit ausbreitet, werden häufig Wildtiere verzehrt (auch weil Nahrung of generell Mangelware ist). Dieses sogenannte Buschfleisch trägt derzeit erheblich zur Weiterverbreitung der Erkrankung bei.

…und Mensch zu Mensch

Das Filo-Virus kann über Blut, Schweiß, Erbrochenes, Kot. Speichel, Tränen, Vaginalflüssigkeit und Sperma übertragen werden. In seltenen Fällen ist auch eine Ansteckung über die Atemluft möglich. Die Krankheit ist, auch wenn das in vielen Medienberichten nicht erwähnt wird, durchaus behandelbar – dennoch verläuft sie in sehr vielen Fällen tödlich (in Studien wurde eine Todesrate zwischen 25 und 88 Prozent festgestellt). Die hohe Schwankungsbreite resultiert aus den unterschiedlichen Virenstämmen – es gibt fünf, die unterschiedlich “tödlich” sind.

Ansteckend ab Krankheitsbeginn

Wer sich mit dem Ebolavirus ansteckt, merkt frühestens nach etwa zwei Tagen, spätestens nach drei Wochen, die ersten Symptome, wie Übelkeit, Erbrechen und Fieber. Zu den besonders gefürchteten Krankheitssymtpomen zählen Blutungen, sowohl der Schleimhäute als auch der inneren Organe. Auch unter der Haut können solche Blutungen auftreten. Das Virus greift die Zellwände an und zerstört die kleinsten Blutgefäße (Kapillaren) im Körper. Dies führt zu den gefürchteten Blutungen und letztlich zum Organversagen und zum Tod.

Mit dem Beginn der Beschwerden wird die Erkrankung ansteckend. Wird eine Infektion mit dem Ebola-Virus geheilt, geht auch keine Ansteckungsgefahr mehr von den PatientInnen aus. In verschiedenen Medienberichten war zu lesen, dass Sperma möglicherweise auch nach erfolgter Heilung über bis zu sieben Wochen weiterhin ansteckend bleiben kann, die Quelle dieser Information konnte allerdings nicht eruiert werden.

Eine ursächliche, direkt gegen das Virus gerichtete Therapie, gibt es bislang offiziell nicht, vielmehr wird versucht, die Begleiterscheinungen (Fieber, Kopfschmerzen, Ausschläge, Übelkeit, Durchfall, zu behandeln. Dies soll dem Körper die Möglichkeit bieten, lange genug durchzuhalten, um das Virus zu vernichten und wieder zu gesunden. Je früher diese Therapie einsetzt, desto besser sind die Heilungschancen.

Mögliche Therapie?

Nachdem sich vor einigen Tagen deramerikanische Arzt Kent Brantley und die Missionarin Nancy Writebol in Liberia mit dem Ebola-Virus infiziert hatten, wurde in mehreren nationalen und internationalen Medien über eine Art “Geheimserum” gegen Ebola berichtet, das scheinbare Wunder an den beiden PatientInnen bewirkt haben soll. Tatsächlich wurde beiden Betroffenen ein Wirkstoff verabreicht, der bislang ausschließlich im Tierversuch erprobt wurde. Die beiden Erkrankten waren somit – weil unmittelbar vom Tod bedroht – so etwas wie menschliche “Versuchskaninchen”. Beiden geht es inzwischen besser. Die Entwicklung der Substanz, ein monoklonaler Antikörper, wird von der amerikanischen Pharmafirma Mapp Biopharmaceuticals, weiter vorangetrieben. Studiendaten an Affen wurden bereits 2013 veröffentlicht.

 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert